StartseiteEnergie und UmweltDer Boden - unverzichtbarer Helfer für sauberes Trinkwasser / Weltbodentag am 5. Dezember 2021

Der Boden – unverzichtbarer Helfer für sauberes Trinkwasser / Weltbodentag am 5. Dezember 2021: OnPrNews.com

Leipzig (ots) –

Für die Gewinnung sauberen Trinkwassers spielt der Zustand des Bodens eine herausragende Rolle. Während der sogenannten Bodenpassage wird das Oberflächenwasser von Schadstoffen gereinigt. Doch trotz seiner Bedeutung erfährt der Untergrund kaum Aufmerksamkeit. Sein Zustand ist an vielen Stellen beklagenswert. Anlässlich des Weltbodentages am 05. Dezember will das Forum Trinkwasser den Blick auf die Bedeutung des Bodenlebens lenken und auf die Gefahren hinweisen, die ein Boden im Ungleichgewicht für uns hat.

Auch wenn wir es selten so wahrnehmen – wie Wasser und Luft ist auch der Boden eine lebenswichtige Ressource. Er ermöglicht die Produktion von Lebensmitteln, ist Lebensraum für viele Arten, speichert Regenwasser und bildet eine Schutzschicht für unser Grundwasser. Und er reinigt all das Wasser, das er in Form von Regen und Schnee aufnimmt und das zu dem Grundwasser wird, aus dem wir 70 Prozent unseres Trinkwasserbedarfes in Deutschland decken.

Was genau passiert dabei im Boden? Wenn Wasser auf die Erde trifft und über Hohlräume und Poren in die Tiefe dringt, durchläuft es physikalische, chemische und biologische Prozesse. Die Physik sorgt dafür, dass feste Bestandteile mechanisch getrennt werden. Wie bei einem Kaffeefilter dringen nur noch gelöste Stoffe durch die immer kleiner werdenden Spalten und Risse, alle anderen Bestandteile lagern sich ab.

Die gelösten Stoffe treffen im Untergrund auf andere Strukturen, beispielsweise Mineralien oder organische Verbindungen. Die Chemie bewirkt hier, dass verschiedene Elemente miteinander Verbindungen eingehen und im Boden verbleiben. Vielfach funktioniert dieser Prozess jedoch nur eine begrenzte Zeit. Sind die Verbindungspartner „vergeben“, dringen die Wasserbestandteile einfach weiter ins Grundwasser vor. Ein prominentes Beispiel dafür ist Nitrat, das schon heute viele Wasserversorger vor große Probleme stellt.

Der wichtigste Prozess für die Reinigung des Wassers ist aber ein biologischer. Der Boden ist voll von Lebewesen. In einer Handvoll Erde tummeln sich mehr Bakterien, Pilze, Algen, Einzeller, Fadenwürmer, Regenwürmer, Milben, Asseln, Springschwänze und Insektenlarven, als es Menschen auf der Erde gibt. Die Bodenlebewesen zersetzen alle organischen Bestandteile des Wassers und wandeln sie um. Auch eine Vielzahl von Schadstoffen (u.a. Pestizide, Arzneimittelrückstände) bestehen aus organischen Verbindungen und werden von Mikroorganismen zersetzt.

Ein intaktes Bodenleben ist dafür jedoch die Voraussetzung. Leider hat die intensive landwirtschaftliche Nutzung vielen Böden stark zugesetzt. Ein Überangebot an Nährstoffen durch Dünger, fehlendes organisches Material, das den Boden bedeckt und damit Schutz und Nahrung bietet, sowie der Einsatz von Schädlingsvernichtern und Pflanzenschutzmitteln haben die Lebensgemeinschaft im Boden nachhaltig geschädigt. Eine zu dünne Humusschicht ist der Indikator dafür, dass hier etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Dazu kommt, dass große Teile des Bodens komplett versiegelt sind. Jeden Tag kommen Flächen von der Größe mehrerer Fußballfelder dazu. Wo aber der Boden bebaut, verdichtet oder verkrustet ist, fließt Wasser einfach ab. Zur Grundwasserneubildung steht es gar nicht erst zur Verfügung.

Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser e.V. appelliert daher daran, den Boden als Filter und Puffer nicht zu übernutzen: „Wir müssen Schadstoffe, die während der Bodenpassage nur begrenzt abgebaut werden können, so weit wie möglich aus dem Wasserkreislauf heraushalten. Das bedeutet konkret, deren Einsatz weitestgehend zu reduzieren und – wo möglich – gänzlich zu vermeiden.“

„Boden und Grundwasser haben ein langes Gedächtnis – einmal mit Schadstoffen belastet, sind die Quellen für die Trinkwassergewinnung kaum noch nutzbar.“, so Koch.

Pressekontakt:

Jana Arnold
Forum Trinkwasser e. V.
Tel.: 0173 / 3734761
E-Mail: info@forum-trinkwasser.de

Original-Content von: Forum Trinkwasser e.V., übermittelt durch news aktuell

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

Erkunden Sie ähnliche Artikel wie Der Boden – unverzichtbarer Helfer für sauberes Trinkwasser / Weltbodentag am 5. Dezember 2021

HanseWerk-Tochter SH Netz versorgt Northvolt mit Baustrom – Mittelspannungsstationen für Neuansiedlung

Batteriezellen-Hersteller nutzt technische Komponenten und Netzinfrastruktur - SH Netz, Tochter von HanseWerk, als Partner der Mobilitätswende.

Wasserkonditionierung – die Wasserfibel von AGROsolution bietet wertvolles Wasser-Wissen

95 bis 99 % der landwirtschaftlichen Spritzbrühen bestehen aus Wasser. Es kann weich oder hart, kalk- oder eisenhaltig, leicht sauer oder alkalisch, warm oder kalt sein.

Schoofs Umwelt- und Energieberatung gratuliert Firmengründer Franz-Josef Schoofs zum 70. Geburtstag

Das Team der Schoofs Umwelt- und Energieberatung GmbH gratuliert herzlich seinem Unternehmensgründer. Franz-Josef Schoofs hat sein Berufs-Leben der Energieberatung gewidmet und gilt als Pionier.

Für den Klimaschutz: SH Netz nimmt Probebetrieb mit erster SF6-freier Mittelspannungsschaltanlage auf

HanseWerk-Tochter SH Netz nimmt in Dagebüll die erste Kompaktstation mit gasisolierter "Clean-Air" Mittelspannungsschaltanlage ans Netz. Weitere Pilotstationen sind für diesen Sommer geplant.

HanseWerk: Aufforstung nach Fällaktion an Gas-Hochdruckleitung – SH Netz pflanzt fast 200 heimische Laubbäume

HanseWerk-Tochter SH Netz schließt Ausgleichsmaßnahme in Schaalby, Nottfeld, Taarstedt und Steinfeld nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde ab.

Housekeeping in Hotels nachhaltiger gestalten: Wäschereien setzen auf zertifiziertes Umweltmanagementsystem

Servitex-Mitglied Fleischmann Mietwäsche erhielt die Zertifizierung ISO 14001. Das inhabergeführte Unternehmen konnte durch den Einsatz neuer Technologien den CO2-Ausstoß bereits um 30 % reduzieren.

Ein strahlendes Vorbild: Shincheonji Kirche Jesu zeigt Einsatz bei Straßenreinigung in Essen

Am 25. Februar führte die Shincheonji Kirche Jesu eine beeindruckende Straßenreinigungsaktion...

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments übernimmt erneut die Schirmherrschaft für den World Cleanup Day

Anlässlich ihrer Schirmherrschaft für den World Cleanup Day betont Roberta Metsola die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und die Notwendigkeit, Abfälle zu reduzieren, insbesondere in der Textilbranche