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Genossenschaften können für die Plattformökonomie als Beispiel dienen: OnPrNews.com

Wien (ots) – Verschafft meist mittelständischen Genossenschaftern gemeinsam eine gewisse Größe – Gewinne bleiben bei Nutzerinnen und Nutzern – Auch für junge Menschen attraktiv – Modell für Sharing-Ökonomie

Genossenschaft – das klingt zwar verstaubt, ist aber in Wahrheit eine Blaupause für die Plattformökonomie der digitalen Zeit. Denn die Genossenschaft ermöglicht ihren meist mittelständischen Mitgliedern gemeinsam eine konkurrenzfähige Größe. Dabei geht es um Kooperation, um mit dem derzeit nötigen rasanten Tempo gemeinsam Dienstleistungen zu entwickeln, die für jeden einzelnen Genossenschafter zu aufwendig und riskant wären, so APA-Geschäftsführer Clemens Pig am Montagabend beim APA-Talk zum Thema „Zukunft Genossenschaft“ anlässlich des 75-jährigen Bestehens der APA – Austria Presse Agentur. Durch die Podiumsdiskussion führte Rainer Nowak, Chefredakteur der „Presse“.

„Wenn es die gewinnorientierte Genossenschaft noch nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, meinte Pig und erhielt volle Unterstützung von Theresia Theurl, Direktorin des Instituts für Genossenschaftswesen der Universität Münster. „Bist du nicht groß, musst du schlau sein“, ergänzte Theurl. Genossenschaften bieten ihren Mitgliedern demnach die Möglichkeit eigenständig zu bleiben, die Kontrolle zu behalten und doch gemeinsam mit großer Geschwindigkeit neue Lösungen zu finden. „Wir können über Genossenschaften Größe generieren, ohne die Nachteile der Größe zu erleiden“, sagt Theurl.

Aus Theurls Sicht ist die größte Stärke der Genossenschaft, dass Eigentümer zugleich Nutzer der Dienstleistungen sind. Daher gehe es um „Member Value“, also Werte für die Mitglieder, die sich in der Unternehmensleistung messen, statt um „Shareholder Value“ – also Geldausschüttungen für Investoren. Damit gehe es um langfristiges und nachhaltiges Wirtschaften und die Gewinne blieben bei den Nutzern statt bei Geldgebern. Genossenschaftlich organisierte Plattformen könnten als „Alternativmodell zu den bescholtenen globalen Plattformen, die den Markt ganz auf sich konzentriert haben“, dienen.

„Junge Menschen, die stehen auf so was“, zeigte sich Theurl überzeugt, dass die Eigenschaften von Genossenschaften gerade jetzt gefragt sind. „Junge Menschen denken in Communities, in Projekten, sie schwärmen von der Schwarmintelligenz und vertreten Sharing-Modelle.“ Insbesondere die Aspekte Transparenz und Selbstbestimmung seien sehr attraktiv für junge Menschen. In Summe seien Genossenschaften „eine ideale, eine überlegte Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit“ – nicht nur für Banken und die Landwirtschaft, sondern für die Digitalökonomie insgesamt, so die Professorin.

Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) verwies in der Diskussion darauf, dass die Genossenschaften gerade dabei seien, sich in der Digitalökonomie neu zu erfinden. Die Weiterentwicklung der Genossenschaft sei vielen nicht bewusst, weil es sich meist „nicht um solche Reißer handelt, dass sie auf Seite eins medial aufschlagen“, so die Ministerin.

Dem stimmte auch Franz Reischl, Präsident des Österreichischen Genossenschaftsverbandes, zu: „Wir leiden unter dieser historischen Begrifflichkeit, auch wenn viele unserer Genossenschaften schon in der digitalen Wirklichkeit angekommen sind“. Aber Genossenschaften zeichne „eine sympathische Zurückhaltung“ aus, da ja die Mitglieder im Rampenlicht stehen sollten. Daher brauche es ein „Rebranding“, meinte Pig, aber man sollte sich nicht nur am Namen aufhängen. „Vielleicht gelingt es uns, einen so klaren Konnex herzustellen, warum Genossenschaft gerade in der Digitalisierung so sexy ist, dass die Genossenschaft wieder zur Kultmarke wird und wir bei dem Begriff bleiben können“.

In die gleiche Kerbe schlug Theurl. An ihrem Institut habe man lange über einen alternativen Begriff nachgedacht, aber keiner habe die Breite und Vielfalt einer Genossenschaft abdecken können. Daher sei sie dazu übergegangen, ihren Studierenden besonders erfolgreiche Unternehmen vorzustellen – und sie dann draufkommen zu lassen, dass es sich um eine Genossenschaft handelt. Das habe zu Begeisterung geführt.

„Die Gründungsidee von Genossenschaften ist rund 150 Jahre alt, aber sie scheint mir moderner und zukunftsfähiger denn je“, fasste Clemens Pig zusammen. Würde die APA heute neu gegründet, dann sicher wieder als Genossenschaft, allenfalls mit einem noch breiteren Auftrag, ist sich Pig sicher.

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