StartseiteEnergie und UmweltKoalitionsvertrag verspricht Aufbruch für eine klimaresiliente und nachhaltige Waldwirtschaft

Koalitionsvertrag verspricht Aufbruch für eine klimaresiliente und nachhaltige Waldwirtschaft: OnPrNews.com

Berlin (ots) –

FSC Deutschland begrüßt die im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP formulierten Ziele für den Wald. Die klare Orientierung an einer naturnahen und klimaresilienten Waldbewirtschaftung sowie der stärkeren Berücksichtigung von Ökosystemleistungen im Wald sind ein starkes Signal und eine Neuausrichtung. Ebenso positiv fällt auf, dass die Wälder im Bundesbesitz künftig mindestens nach FSC-Standard zu zertifizieren sein werden.

Wald- und Forstpolitik in Deutschland stehen nach Ansicht des FSC Deutschland vor einer Neupositionierung für klimaresiliente Wälder. Im am Mittwoch (24.11.2021) veröffentlichten Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP formulieren die künftigen Regierungspartner wichtige Impulse für eine Stabilisierung der Wälder in Deutschland und auf der Welt. FSC-zertifizierte Waldbesitzer sowie die Beschäftigten dieser Forstbetriebe erfahren für ihre Arbeit eine deutliche Anerkennung und Aufwertung. Der von der Koalition angestrebte Waldumbau zu klimaresilienten Wäldern mit schwerpunktmäßig standortheimischen Baumarten ist bereits seit 20 Jahren Herzstück des deutschen FSC-Waldstandards. Gleiches gilt für die genannte bodenschonende Waldarbeit. Sie wird in FSC-zertifizierten Wäldern bereits heute schon durch in der Regel große Rückegassenabstände von 40 Metern praktiziert.

Nicht zuletzt die im Koalitionsvertrag vereinbarte FSC- oder Naturland-Zertifizierung der bundeseigenen Wälder ist ein klares Signal für die Aufwertung naturnaher Waldwirtschaft mit transparenten und anspruchsvollen Kriterien. Bisher sind von den rund 330.000 Hektar des durch die Bundesforsten bewirtschafteten Staatswaldes 5.600 Hektar FSC-zertifiziert.

Aufbruch für die Forstwirtschaft

Der FSC Deutschland Vorsitzende Dirk Riestenpatt begrüßt die Pläne der neuen Koalition: „Sollte die neue Bundesregierung ihre Pläne für den Wald so umsetzen, dann ist das wirklich ein Aufbruch für die Forstwirtschaft in Deutschland. Die sehr hohe Übereinstimmung der im Koalitionsvertrag formulierten Ziele für Wald mit dem deutschen FSC-Standard ist eine eindrucksvolle Bestätigung für die Leistungen von FSC-zertifizierten Betrieben und deren Beschäftigten. Hier zeigt sich, dass der im FSC gepflegte Austausch und Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessengruppen auf Augenhöhe nun auch im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte angekommen ist.“

Für die Förderung von Ökosystemleistungen im Wald plant die Koalition Waldbesitzende anhand von Kriterien, die über bestehende Zertifizierungssysteme hinaus gehen, zu honorieren. Hier deutet sich nach Einschätzung von FSC Deutschland eine Abkehr vom „bedingungsarmen Waldeinkommen“ ab, hin zu klaren Anforderungen für mehr Artenvielfalt und Klimaschutz. Die aktuell laufende Einführung einer optionalen Erweiterung der FSC-Zertifizierung um Ökosystemleistungen kann hier wertvolle Impulse auch für die Ausgestaltung zukünftiger Förderinstrumente bieten.

Dirk Riestenpatt sieht den Koalitionsvertrag als Ergebnis einer längeren Entwicklung: „Wir erleben im Zuge der Klimadebatte in den letzten Jahren eine wichtige Aufwertung für naturnahe Waldwirtschaft. Dies scheint die neue Regierung nun endlich anzuerkennen und mit konkreten Maßnahmen forcieren zu wollen. FSC Deutschland steht als Gesprächspartner bereit, mit Erfahrungen und Impulsen dazu beizutragen, Forstwirtschaft in Deutschland und weltweit klimafit zu machen und naturnäher zu gestalten.“

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Über FSC Deutschland

In Deutschland sind rund 1,44 Millionen Hektar Wald FSC zertifiziert und rund 3.750 Unternehmen verfügen über eine Zertifizierung ihrer Produktkette nach den FSC-Standards (Stand: Nov. 2021). In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und die gegenüber interessierten Bürgern sowie Organisationen transparent handelt. Kahlschläge bei der regulären Holzernte sind untersagt und Pestizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird. FSC setzt sich für die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wandelnden Klima und können als Ökosystem langfristig mehr CO2 binden. Für die Menschen im Wald sichert FSC faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung im Wald. Weltweit sind über 221 Millionen Hektar Wald nach den Standards des FSC zertifiziert. Über 60.000 Unternehmen in 137 Ländern nutzen FSC zur Kennzeichnung und Bewerbung von Produkten aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft oder Recycling.

Pressekontakt:

Lars Hoffmann, Tel.: 0761 – 386 53 68, E-Mail:
lars.hoffmann@fsc-deutschland.de

Original-Content von: Forest Stewardship Council (FSC), übermittelt durch news aktuell

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