StartseiteEnergie und UmweltDigitale Technologien in der Energiewende - Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Einsatz

Digitale Technologien in der Energiewende – Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Einsatz: OnPrNews.com

Der größte Hebel in Deutschland sind die Energiewirtschaft und Industrie, denn diese Sektoren sind für mehr als ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich.

Berlin, den 18.10.2022. Die Fakten sind klar: Soll das 1,5-Grad-Ziel tatsächlich in erreichbare Nähe rücken, müssen die CO2-Emissionen in allen Sektoren so schnell wie möglich massiv reduziert werden. Der größte Hebel in Deutschland sind die Energiewirtschaft und Industrie, denn diese Sektoren sind für mehr als ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich.

Die nötigen nächsten Schritte für die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft sind bekannt: Der Ausstieg aus der Kohle und der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Digitale Technologien sind dabei „Enabler“ eines dezentralen Energienetzes, das sich aus erneuerbaren Energien speist. Allerdings müssen dafür Wege geebnet und Rahmenbedingungen geschaffen werden, so die Erkenntnisse des RESET Greenbooks „Energiewende – Die Zukunft ist vernetzt“. In dem gestern veröffentlichten Policy Brief fasst das Redaktionsteam die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen zusammen.

„In unserem Greenbook stellen wir Best-Practice-Beispiele und Studien vor die zeigen, dass die Digitalisierung ein Energiesystem ermöglichen kann, dass mit Intelligenz und Flexibilität die durch erneuerbare Energien bereitgestellte Energie bestmöglich nutzt, Peaks und Flauten ausgleicht und durch Effizienz Verbräuche reduziert. Fossile Energieträger wie Kohle und Gas werden in einem solchen Energiesystem verzichtbar“, sagt Sarah-Indra Jungblut, Mitautorin des RESET Greenbooks. „Allerdings sind die Potenziale derzeit weitaus größer als die Akzeptanz und Nachfrage seitens der Bevölkerung, Unternehmen und Industrie. Ein intelligentes Energiesystem ist noch längst nicht Realität.“

Es ist davon auszugehen, dass die großen Energieunternehmen aus eigenem Interesse die Digitalisierung des Netzes vorantreiben. „Um Datenmonopole zu vermeiden, möglichst vielen Akteur*innen die Teilhabe am Energiemarkt zu ermöglichen und einen hohen Datenschutz zu gewährleisten sollte diese Entwicklung jedoch nicht allein der Energiewirtschaft überlassen bleiben“, so Jungblut.

Dazu kommt, dass digitale Technologien zwar wichtige Voraussetzung für die Energiewende schaffen. „Dass sie aber tatsächlich zu mehr Effizienz beitragen und Stromverbräuche reduzieren, ist kein Selbstläufer“, berichtet RESET-Autor Mark Newton. Auch die Produktion der Hardware, die Programmierung sowie der Betrieb digitaler Technologien benötigen Energie und Ressourcen. Schon heute macht die Herstellung und Nutzung digitaler Geräte und Dienstleistungen 8 bis 10 Prozent der weltweiten Stromnachfrage aus – und verschiedene Szenarien rechnen mit einem weiteren nutzungsbedingten Anstieg um 50 bis 80 Prozent bis 2030.

Für eine zügige Energiewende gilt es daher einerseits, die Produktion und den Austausch erneuerbarer Energien durch entsprechende politische Rahmenbedingungen zu erleichtern, u.a. durch die Beseitigung der bürokratischen Hürden für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften, die Förderung regionaler Kraftwerke und die Flexibilisierung der Energietarife. Zudem muss die technische Infrastruktur geschaffen werden, damit sich ein vernetztes, intelligentes und effizientes Energiesystem entwickeln kann.

Andererseits muss die Digitalisierung selbst nachhaltig gestaltet werden. „Dafür sind entsprechende politische Rahmenbedingungen und Leitplanken nötig, die einen umfassenden Datenschutz garantieren, dafür sorgen, dass Geräte wie Smart Meter und anderer Software möglichst datensparsam eingesetzt werden, Hersteller*innen mit verschiedenen Maßnahmen verpflichten, den Energie- und Ressourcenverbrauch in der Herstellung, Programmierung und im Betrieb von Soft- und Hardware so niedrig wie möglich zu halten und faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette einzuhalten. Außerdem müssen Richtlinien für ein End-of-life- bzw. Second-Life-Management sorgen, bei dem Produkte und Rohstoffe wiederverwendet werden und mit entsprechenden Auflagen können Rechenzentren verpflichtet werden, auf 100 Prozent grünen Strom umzusteigen“, so Newton.

„Eine derart aktiv gestaltete Digitalisierung kann dazu beitragen, dass die Dekarbonisierung unseres Energiesystems zügig voranschreitet“, ist RESET-Gründerin Uta Mühleis überzeugt.

Der Policy-Brief ist von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und steht hier zum kostenfreien Download zur Verfügung:

https://reset.org/policy-brief-rahmenbedingungen-fuer-den-nachhaltigen-einsatz-digitaler-technologien-in-der-energiewende/

Pressekontakt: Sarah-Indra Jungblut (Redaktionsleitung), indra.jungblut@reset.org

RESET – Digital for Good ist eine 2007 gegründete und mehrfach ausgezeichnete gemeinnützige Stiftungsgesellschaft. RESET.org berichtet lösungsorientiert und unabhängig über die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Im Fokus stehen Projekte und Unternehmungen, die sich mit digitalen Innovationen für eine zukunftsfähige Welt engagieren. Mit RESET Green Impact unterstützt RESET zudem Ecopreneure mit Beratung und Expertise.

Firmenkontakt
RESET gemeinnützige Stiftungsgesellschaft
Uta Mühleis
Bellealliancestraße 35
20259 Hamburg
030 69209772‬
info@reset.org
http://reset.org

Pressekontakt
RESET – Digital for Good
Indra Jungblut
Holzmarktstraße 25
10243 Berlin
030 69209772‬
info@reset.org
http://reset.org

Bildquelle: Torge Peters, RESET.org (CC BY-ND 2.0)

Lesen Sie mehr zum Thema

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Onprnews.com distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

- Artikel teilen -

Erkunden Sie ähnliche Artikel wie Digitale Technologien in der Energiewende – Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Einsatz

Das Team von Vilter Solar bietet Einblicke über den Beitrag der Solarenergie zur nachhaltigen Stromerzeugung

Für die Experten von Vilter Solar spielt Solarenergie eine entscheidende Rolle als nachhaltige Energiequelle

Geld für Altmetall: Schrottverkauf in Aachen mit sofortiger Barauszahlung!

Schrottankauf Aachen In Aachen wächst die Nachfrage nach zuverlässigen Schrotthändlern, die eine...

In Steinburg sind die Molche los – SH Netz überprüft Gastransportleitung zwischen Brokdorf und Hochfe

HanseWerk: Vom 22. bis 26. April 2024 wird die Gasleitung G21 durch SH Netz gereinigt, vermessen und analysiert - ohne Einschränkungen für die Kunden.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 bei HanseWerk-Tochter SH Netz: 12,5 Millionen Euro Dividende für Kommunen

Wachstumskurs bei SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, hält an: 260 Stellen neu besetzt.

Digitales Zuhause: Wie moderne Netzwerktechnik das Familienleben bereichert

Stabile Netzwerktechnik spielt eine wichtige Rolle im Familienalltag. Sie ermöglicht den Zugang zu einer Vielzahl von Unterhaltungs- und Bildungsressourcen und fördert Vernetzung und Kommunikation.

Digitalisierung im Bildungswesen: Netzwerktechnik ist Schlüsselkomponente

Eine robuste fungiert als Rückgrat dieser digitalen Revolution und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Implementierung digitaler Strategien im Bildungswesen.

In Steinburg sind die Molche los – SH Netz überprüft Gastransportleitung zwischen Brokdorf und Hochfe

HanseWerk: Vom 22. bis 26. April 2024 wird die Gasleitung G21 durch SH Netz gereinigt, vermessen und analysiert - ohne Einschränkungen für die Kunden.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 bei HanseWerk-Tochter SH Netz: 12,5 Millionen Euro Dividende für Kommunen

Wachstumskurs bei SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, hält an: 260 Stellen neu besetzt.